Kathmandu

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Mo. 20.11.2017
Während der kühlen Nacht sind die gewaschenen Sachen nicht richtig trocken geworden. Hilft nichts. Wenigstens ein trockenes T-Shirt unters  klamme Hemd... Erkältet bin ich ja schon.😟 Einen heißen Tee und ein Stück Hefekuchen. Ist fast wie mein Erster Advent.
Mein Hotel liegt mitten in der Altstadt. Aber nachdem ich das Touri-Hotel Viertel und deren  Shoppingstraßen  hinter mir gelassen habe, wird's phantastisch. Laufe und verlaufe mich in den unzähligen schmalen Gassen.
In den Häusern sind  neben den Türen kleine  Durchgänge, grad mal 1,50m hoch in die Höfe hinter den Gassen und weiter Durchgänge in weitere Hinterhöfe.
  Mein Navi weiß nicht mehr wo ich bin und ich habe bis auf die Sonne keinerlei Orientierung.  Macht mir nichts. Bin heute sowieso ziellos aufgebrochen. Die Altstadt ist ja groß genug.
Kleine, große Tempel. Da sind buddhistischen Gebetsmühlen um Hinduschreine gebaut und Buddha Tempel haben Nischen für Hindu Götter.
Fast alle Häuser haben schwere geschnitzte Holztüren und die mehrere Stockwerke hohen Ziegelhäuser sind mit uralten Holzbalkonen versehen.
Die Läden liegen einen halben Meter unterm Bürgersteig. Überall  frisch geschlachteten Geflügel, Ziegen oder Büffel. Es gibt frischen Fisch und 5cm kleine Fischlein. Frische Erdbeeren  und  süße Minibananen, Äpfel und verschrumpelte Orangen. Das tägliche Allerweltsgemüse kenne ich inzwischen vom Aussehen aber nicht vom Namen.
Chapati oder das Roti Fladenbrot ist eher seltener,  Reis mit Dal  ist das Hauptgericht.  Und Momos mit allen möglichen Füllungen, entweder mit einer scharfen Chili Soße oder als Instantsuppen Beilage.
Einer  der schönsten Hindutempel versteckt sich in ebenso einen Hinterhof.
Habe den Eingangstunnel erst nach der 2.Umrundung gefunden.
Dann habe ich Glück und stoße auf den Durbar Square,  dem Platz vor dem ehemaligen Königspalast.
Der Palast wird z Zt  von den Chinesen (besser deren Geld)  wieder aufgebaut. Manche Gebäude liegen noch völlig zusammengebrochen im Schutt, andere sind von einer Wand aus Gerüsten umgeben. Den Durbar (Königs-) Square  hat's nicht ganz so erwischt.
Wikipedia sagt, daß der Platz von mehrmals 50 Tempeln, Pagoden  und Palästen umgeben war.
Die schönsten haben das Beben vor 2 Jahren glimpflich überlebt. 


Touristen und  Taubenschwärme  belagern gleichermaßen das UNESCO Welterbe. Hat aber seinen Status aus gutem Grund....
Hatte ihn ja schon gestern kurz vom Bus aus gesehen. Den allsehenden Buddha, eines der Wahrzeichen von Kathmandu. Liegt zwar am Stadtrand, aber so weit oben auf dem Berg, daß es von fast überall auszumachen ist. Eigentlich sollte  die Zeit für den Aufstieg bis zum dunkel werden noch  reichen.
Vor dem Buddha gibt's  DIE Aussicht  aufs Kathmandu Tal.
Dann strahlt Buddha in der Abendsonne.

Bein Heimweg finde ich noch einen großen Tempel. Markiere ihn mir aber (eventuell für morgen?) nur auf dem Navi. Ist schon zu dunkel  außerdem bin ich platt. Sind heute doch fast 30km  geworden.
Komme zufällig noch mal bei meinem Frühstücksbäcker vorbei. ....ein Schoko-Muffins bitte,  denn mein Körper schreit nach Energie. Wer hätte das in Nepal erwartet?

Di. 21.11.2017
Habe gestern noch bisschen im Loose geblättert. Im Nordwesten,  nahe am  Flughafens gibt's noch einen Hindu Tempel und eine Stupa, die beide zum Weltkulturerbe gehören. Ist ein ganzes Stück und so verlasse ich schon gegen Sieben die Altstadt. Kathmandu ist eine ganz normale Großstadt, wie man sie auch in Europa finden könnte. Zu viel Verkehr und Luftverschmutzung  kann ich nicht bestätigen. An den Hauptstraßen gibt's 3..5 geschossige Häuser. Die wenigen zehn und mehr  stöckigen sind die Ausnahme.
  Ist wohl auch den häufigen Erdbeben geschuldet. In den Nebenstraßen gibt's Einfamilien Häuser und Villen. Ich glaube, jede Schule hat in Nepal einen oder mehrere Schulbusse und die haben um diese Zeit voll zu tun.
Nach einer Stunde brauche ich etwas zum Frühstück. Warmer Kichererbsensalat mit Zwiebel und Chilli. Dazu zwei Chabati und einen Tee. Eine gute Tagesgrundlage für 50cent. Da überall in der Stadt Trecking Klamotten angeboten werden. Schau ich mir in mehreren Läden Daunenjacken von "Northern Face"  an. So steht's jedenfalls auf dem Label .Machen eigentlich einen guten Eindruck und die Fütterung sind wirklich Daunen. Eine XXL Jacke ohne handeln 60$, wäre schon verlockend....
An der Buddha Street dann die größte Stupa in Nepal. Von ihrer Spitze sind  unzählige Gebetsfahnen in alle Himmelsrichtungen  gespannt. Pilger und Trouristen umrunden das Heiligtum und lassen die über 600 Gebetsmühlen drehen.
Eine Monastrie und natürlich zig Andenken  Shops. Einige Gläubige Buddhisten bekommen eine  persönliche Puja.

Ich sitze im Eck und lausche der Zeremonie. Ein Mönch winkt mich zu sich und fragt mich nach meinen Namen. Dann legt er mir ein weißes (Kunst) Seide Tuch um die Schultern und beginnt mit seiner / meiner Belehrung. Manchmal höre ich zwischen dem Gebetsgemurmel meinen Namen. Werde mit Reiskörnern beworfen und mit Wasser bespritzt.  Sitzen muxmäuschen still, bis er mir nach 15 min kurz die Hand auf den Kopf legt und danach den Tempel verlässt. Wie komme ich zu so einer Ehre?  Das Tuch bekommt zu Hause neben all den anderen Mitbringsel einen Sonderplatz. Danach muß ich einfach noch einmal die Stupa umrunden. 
Um das letzte Abschlussfoto zu bekommen steige ich noch mal in einem Cafe hoch in dessen roof-garden.

Um die Stupa sind überall kleine Klöster, und Monastries verteilt und es gibt eine internationale buddhistische Universität. Bestimmt 500 Studenten rezitieren mit einem Mönch Gebete. Wird auch mit  Großbildschirme in den "Hörsaal" übertragen und per Kopfhörer in spanisch, russisch und chinesisch übersetzt.
Und was die meisten Studenten mit sprechen,  klingt wirklich wie tibetischen. Am Ende der "Vorlesung"  strömen die Teilnehmer mit einen vielsprachigen Stimmengewirr zum Essen. Nepalesen, Tibeter, Inder aber auch Deutsche, Franzosen Russen...
.. der Hindutempel liegt paar km südlich. Wollen von Ausländer 10$ Eintritt, nehmen es aber nicht so genau. Werde nach meinem Protest einfach lächelnd durchgewunken.
Im eigentliche Tempelinneren  keine Foto, kein Handy aber auch kein Leder (-gürtel). Hier dürfen sowieso nur noch Hindis rein.
Die Anlage ist richtig groß. Vielleicht 100 kleine, alte Steintempel liegen verstreut zwischen Bäumen. Vor den meisten kniet ein Stier. Und Hindus wären keine, wenn nicht jeder mit Blumen und rotem Pulver geschmückt wäre.  Durch die Anlage fließt ein kleiner Fluss und dessen Ufer ist auch das Verbrennungs Ghat von Kathmandu.
Der Qualm und der Geruch von verbranntem Fleisch liegt überall in der Luft.
Paar Babas , die keine sind versuchen für ein Foto paar Rupien zu erbetteln.
Die hier sind aber auch besonders schön bemalt.
Selbst die nepalesische Generation Selfie kann da kaum widerstehen.
...auf den Weg ins Hotel hat ein Autohändler paar VW's im Schaufenster stehen. Ich schwindle bisschen, dass ich auch einen fahre. Macht's einfach einfacher. Die Nepalesen müssen für privat Pkw 225%  Luxussteuer berappen . Da sind schnell  mal 100.000$ zusammen. Das wirkt sich natürlich auch auf den Gebrauchtwagenmarkt aus. Für den gebrauchten Touran Diesel im  Schaufenster will er 60.000$, zumal wie er sagt VW zur  Zeit nur Benziner liefert. Was soll ich da als Fahrradfahrer sagen.

Mi 22.11.2017
mein Tablet ist wieder tot. Vorerst keine weiteren Blog Einträge


......
Nachtrag
Mi. 22.11.2017
Patan oder auch Lalitpur ist hinter Pokhara die dritt- größte Stadt in Nepal, liegt südlich von von Kathmandu und wird von der Hauptstadt durch den Bagmati River getrennt. Auch Patan war irgendwann Königsstadt. Ich breche schon vor sieben auf, denn es sind doch einige km.  Doch bremst mich der Durbar Platz von Kathmandu schon das erste mal aus. In der Morgensonne kommen ganz andere Gebäude ins beste Licht.
Und obwohl der Eintritt in das Areal für Europäer 10$ kostet, komme ich das dritte mal umsonst rein. An einem nahen Tempel  wird ein kleines  Mädchen wie eine Prinzessin geschmückt. Denke erst, es soll ein Fotomodell für  bezahlte Touristenfotos werden, hat dann aber was mit dem Tempel zu tun.
Kurz vor der Hängebrücke, die den Fluß überspannt ein Tempel, den das Erdbeben schwer mitgespielt hat. Eine Familie mit einem 12 jährigen Mädchen, die wie ein Wasserfall in englisch los plappert. Sie erzählt von den 5 Welpen ihres Hundes und wie ein nach dem anderen gestorben ist.  Stolze Eltern, die kein Wort verstehen.
Obwohl Kathmandu ziemlich sauber ist, der Fluß ist eine einzige Kloake. Das wenige Wasser, das er führt ist bestimmt nur das Abwasser, welches beide Städte produzieren.
Auf der Navi-Karte sind zum Glück all die Haupttempel eingezeichnet. Denn auch hier sind einige hinter Häuserfronten versteckt. Die alten buddhistischen Anlagen zeigen  auch viele hinduistische Götter, umgekehrt aber nicht.  Man lebt um und mit den Tempeln. Das Gebiet um den Königspalast ist fast komplett eingerüstet. Hoffentlich lässt das nächste Erdbeben lange auf sich warten.
Nach nun 3. Tagen intensivster Tempelei tritt bei mir langsam eine Sättigung ein.
Auf den zwei stündigen Rückweg komme ich an einem Buchladen vorbei. Der Eigentümer verkauft selbst gemalte Kalender über Nepals Vögel, die kurzen Texte sind auch handgeschriebene in zig Sprachen. Mache ihn auf einen Rechtschreibfehler im deutschen Kalender aufmerksam. Kein Problem. Der Korrektur Pinsel liegt ja auf dem Tisch
Stolz zeigt er mir sein Büchlein mit nepalesischen Fabeln übersetzt  in 19 Sprachen, auch in Deutsch. Er hat bei der ganzen Sache sogar etwas Deutsch gelernt, wir bleiben dann aber doch beim Englisch.
Da ich nicht glaube, daß ich nach Kathmandu noch mal so eine Auswahl an Andenken finde, wandern vor dem  Dunkelwerden werden noch einige in den Rucksack. Statt der Daunenjacke wird es eine aus Goretex. Herausnehmbare Innenjacke, verschweißte Nähten und allen anderen pi-pa-po. Nach 20 Min handeln wirft der Händler bei umgerechnet 42 € die Notbremse rein. Angefangen hatten wir bei 98$ (10.000rs).
Am abend hängt sich mein Tablet beim blogen auf. Als ich mich dann zum Master reset entschließen, kommt nicht mal mehr der Android kernel hoch.  Früh halb drei gebe ich auf. Das war's wohl.


Do 23.11.2017
Meine innere Uhr ist unerbittlich. Nach vier Stunden Schlaf der Entschluss. Ich muss heute  wieder online werden, und was noch wichtiger, ich brauche mein Navi. Als ich gegen 8 an den ersten Handy-Läden vorbei komme sind natürlich noch alle Rollläden unten. So habe ich aber Zeit DIE Handy-Steet der Stadt zu finden. Ca. 30 Läden auf 200m. Zum Schluss gewinnt ein Huawai T1 gegen ein MI. Drei Stunden später ist der Akku 3/4 voll und die wichtigsten Apps laufen.
Habe inzwischen beschlossen für paar Tage die Stadt zu verlassen. Mache mich auf dem City Busplatz schlau. Wohin ich aber genau fahren werde, das werde ich erst morgen entscheiden. Der Bus, der als erstes fährt, der Ort gewinnt.
... die kleine Prinzessin von Gesten war erst die Vorhut.
Auf einen Platz wetteifern 50 kleine Mädchen, wer die schönste ist.
Hat aber was religiöses. Sie sitzen vor einer Schale  Reis und werden mit Reis, Süßigkeiten und Geld bedacht....
Lasse den Tag mit paar Bildern von den Menschen



und mal nicht von Tempeln und Häusern ausklingen. Muss ja noch den Blog von gestern nachholen.


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