Butwal

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Sa. 18.11.2017
Fast wäre ich nicht aus dem GH gekommen, da die Nachtwache in einem freien Zimmer verschlafen hat. Da ein fast leerer  Touribus nach Kathmandu gerade abfahren wollte,  ich mit rein.. Fährt bestimmt über Butwal... war auch so und springe ich 2h später  mit einem schnellen Satz wieder aus den Bus. An der Hauptstraße zwei Hospitals. Darum scharen sich zig Apotheken. Bei der ersten die das (Austausch- ) Serum hat, ist  das Krankenhaus , das mir das Serum spritzen könnte noch zu. Der Apotheker will mir aber nicht die Nadel geben. Als ich im  staatlichen Hauptkrankenhaus mit meiner Ampulle auftauche, blockt die Ärztin. Auf meinen Diagnose Anschreiben aus dem American Hospital ist erst für morgen die letzte Injektion geplant. Also das Serum wieder zurück in den Kühlschrank der Apotheke  und Geld zurück....
Muss mich erst mal vom Rucksack befreien und suche ganz in der Nähe für eine Nacht ein Hotel.  War ja schon auf den Weg nach Tansen kurz durch Butwal gekommen. Konnte aber den  nördlichen Canyon aus der Stadt wegen der beginnenden Dunkelheit mehr vermuten. Der heutige Tag ist noch jung. So will ich das Tal heute erwandern.
Geht aber nur über eine staubigen Straße. Unten am Fluß gibt's keinen durchgehenden Weg. Der eigentliche Anfang wird durch einen Hindu Tempel markiert.
Er ist der Kobra gewidmet. Die überall vorhandenen Skulpturen werden mit Kokosmilch übergossen. Mehrere Priester begleiten die Gläubigen durch die Rituale. Dann ein Botanischer Garten, jedenfalls auf dem Schild. An 5 Bäumen ein Schild mit deren lateinischen Namen, zu mehr hat's nicht gereicht. Irgendwo noch ein Beton-Urmensch. Hat vor hunderttausenden Jahren hier einen Zahn verloren. Aus einen Zahn einen ganzen Menschen zu rekonstruieren ist schon gewagt.
Die erste Hängebrücke ist aus Sicherheitsgründen geschlossen,
dafür ein Pfad bis ans Wasser. Unten nepalesisches Männerpicknick.
Eine Ziege wird in kleine Stücke zerteilt. Darm, Hoden,  Augen ...alles wird zerschnipselt um in den Grilltopf zu wandern. Gut, dass ich zur Zeit  100% Vegetarier bin. Der Aufstieg zurück zur Straße ist mühsamer als gedacht. Die Landschaft zieht aber alle Register.

Wasserfälle stürzen in Strudeltöpfe und hausgröße Felsbrocken verursachen Stromschnellen.
Ein kleines Wasserkraftwerk bekommt  durch einen 500m langen Tunnel seine Energie von einem oberhalb liegenden Wehr.  Dort überspannen gleich 2 Hängebrücken die Schlucht.



Die größere müsste eigentlich auch gesperrt werden. Mehrere Längsstreben, die das Seil mit dem Boden verbinden sind schon gebrochen  Ich halte mich doch etwas ängstlich am Seil fest.
Unten am Wehr ist heute Angeln angesagt. Gegen Eins weitet sich das Tal und ich beginne den Rückweg.
Busbahnhof : Busse nach Kathmandu . Ein Touribus früh und einer nachmittags.  Zur Rushhour ab um 7 dann aller zehn Minuten ein Local Bus und das bei 8 Stunden  Fahrzeit.
Der Touribus klingt nicht schlecht. Also zurück zum Hospital und der neue Versuch wird erfolgreich. Bekomme endlich meine letzte Injektion und meine Laune macht einen  Freudensprung. Geschafft.
Mache auch paar Bilder von der Notaufnahme. 
Wimmernde Menschen, die von Angehörigen versorgt und  getröstet werden. Nur nicht wirklich ins Krankenhaus müssen.

Hab keinen Bock mehr nochmals zum Busbahnhof zu laufen. Wird morgen früh schon klappen mit dem Ticket.

Wurde in der Stadt von einer Familie zum Kaffee eingeladen. Ihre Wohnung  ganz OK und bei 5 Personen 4 Zimmer ist human. (Bin mir zum Schluß nicht sicher, ob die Frau was von mir wollte,   nach "You can sleep here too " -  freundlicher aber bestimmter Rückzug.)

In der Oberstadt ein Kräuter und Medizinmarkt. An mehrere Stände wird  aus einem Reservoir von an die 100 Säcken und Schalen Wurzeln, Steine und undefinierbare graue Sachen Medizin zermörsert .
Koste paar Ingredienzien - riechen und schmecken alle nur erdig .  Traditionelle Medizin ist nicht die Meine.

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