Von Leh ins Kashmir Tal

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Sa. 7.10.2017
Der Taxifahrer jammert erst ein wenig, dass ich der einzige Fahrgast wäre, aber dann kommen doch noch zwei weitere. Wieder so ein großer Toyota Van und ich bin froh, den Beifahrersitz genommen zu haben. Die ersten 100km ab Leh geht es den Indus entlang. Ich vermute, daß in Indien die Militärdichte nirgends größer ist als in diesem Tal. Immerhin liegen Pakistan und Tibet direkt vor der Haustür. Die Beziehungen zu China sollen nicht mehr so schlecht sein, zu Pakistan aber eisig, nicht zuletzt auch wegen der stark nationalistischen Hindu Politik der derzeitigen Regierung. Und den Unabhängigkeitsbestrebungen Kashmirs sieht Delhi auch nicht so einfach zu.
Nach der Hälfte der Strecke verlassen wir den Indus und es geht in einen  Canyon  wieder über die 4000er Marke. Aber die Straße ist perfekt ausgebaut, und so rasen wir mit 60 bis 80 Sachen durch das Gebirge.
Noch sind die Dörfer buddhistisch. Der Himalaja bestellt hier wieder aus Sand und Kalk und trotz der Höhe sind die Berge völlig abgeschliffen, regelrecht glatt.


Das hilight der Strecke ist der Ort LamaYams mir seiner Monastrie und einer atemberaubenden Landschaft.
Die Berge sind regelrecht Glatt geschliffen.

Vor Kargil wird auf 500m die Straße komplett neu in den Stein gehauen. Auf dieser Länge hat vor nicht allzu zu langer Zeit der Berg einfach alles ins Tal gerissen. Sind die einzigen 500m ohne Asphalt.
Kurz vor Kargil dann verschleierte Frauen und Moscheen in den Dörfer, und seit zwei Wochen die ersten Wolken...
Kargil liegt ewig lang beidseitig an einem Fluß und macht nicht gerade einen interessanten Eindruck. Ich lasse mich am Busstand absetzen und erfahre, daß in 6 Stunden ein Nachtbus nach Srinagar gehen soll. Das hieße, brauche mir kein Guesthaus zu suchen und wäre früh gegen 4:00 in Srinagar. Halb sechs wird's hell. Das fahre ich doch gleich weiter.
Packe meinen Rucksack ins Ticketcounter Häuschen und beobachte das Treiben auf den Busplatz und dem anschließenden Markt.
Man grüßt hier mit Salam Alaikum, und an den Autos sind schwarze Fahnen mit arabischen Schriftzeichen angebracht.
Sieht für mich wie IS Flaggen aus, lasse mich aber belehren. Die Bewohner hier sind Shiiten, und stehen somit dem Glauben im Iran Nahe. So gehören Ayatollah Bilder zur Identifikation.
Bekomme von der Gruppe vom Ticketschalter einen Salztee spendiert. Sieht eigenartig rosa aus (Himalaja Salz ?). Mir wäre ein Masala Tee lieber gewesen.
Der Busfahrer ist so nett und lässt mich 3 Stunden vor Abfahrt schon in den Bus. So tippe ich den Blog und versuche etwas vorzuschlafen. In der Nacht wird das sowieso nichts damit.

.. Glaube, ich habe den schlechtesten Platz im Bus. Sitze auf der Rückbank in der Mitte und jedesmal wenn der Bus bremst, rutsche ich fast durch den Mittelgang. Abstützen mit den Knien ist nicht. Was bis Kargil eine gute Straße war wird zur Katastrophe. Es geht noch mal auf 3800m hoch. Selbst nach Mitternacht ist viel Verkehr und hinunter in die fast senkrechte Schlucht sieht man die Lichter der Trucks sich abwärts schrauben. Ein kleinster Verlenker oder Abbrechen der Piste und es folgen über 500m Absturz. Selbst nach Kaza war's ungefährlicher.
Neun Stunden (inc. Reifenwechsel ) dauert der Abstieg, dann Pinienwälder, abgeerntete Reisfelder und frischer Morgennebel.





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