Leh
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Mi. 4.10.2017
Unser Hostel liegt ca 1.5 km südlich der Stadt. Frühstück gibt's erst ab 8. Bis dahin bin ich schon das erste Mal bis fast ans andere Ende von Leh gelaufen und war in der größten Monastrie.
Die gute Seele des Hostels gibt mit Vaseline für meine Lippen und paar Tips für paar ursprüngliche Dörfer in der Umgebung. Die Stadt selbst ist doch ziemlich touristisch.
Also laufe ich zum 15km entfernten Saboo. Geht die erste halbe Stunde an der 4 spurigen Hauptstraße entlang, dann aber nach Osten in die Berge. Sehe das erste Mal eine Solaranlage, die über Dampf Energie erzeugen soll.
Nur scheint die Regelung defekt zu sein, denn die Brennpunkte der riesigen Parabolspiegel zeigen beim gegenwärtigen Sonnenstand überall hin, nur nicht auf die Wärmetauscher.
Nur scheint die Regelung defekt zu sein, denn die Brennpunkte der riesigen Parabolspiegel zeigen beim gegenwärtigen Sonnenstand überall hin, nur nicht auf die Wärmetauscher.
Kurz vor Saboo ein Haus im tibetischen Stil mit einem Garten voller Blumen.
Ich schaue über die Steinmauer und sehe eine Frau in tibetischer Tracht, die gerade fertig geworden ist traditionell in einen hohlem Holzstamm Butter zu stampfen.
Man winkt mich in den Garten und bald sitzen wir alle zwischen den Blumen zum Frühstück. Es gibt geröstetes Gerstenmehl dazu einen roten Retticheintopf. Ich kann mit dem Mehl nichts richtiges anfangen, und so zeigt mir der Hausherr, wir man mit den Fingern aus Mehl und Wasser einen trockenen Teig kneten der dann in den Eintopf eingetunkt wird. Durch das rösten schmeckt das ganz OK , aber nicht gerade gourmetmäßig.
Ich schaue über die Steinmauer und sehe eine Frau in tibetischer Tracht, die gerade fertig geworden ist traditionell in einen hohlem Holzstamm Butter zu stampfen.
Man winkt mich in den Garten und bald sitzen wir alle zwischen den Blumen zum Frühstück. Es gibt geröstetes Gerstenmehl dazu einen roten Retticheintopf. Ich kann mit dem Mehl nichts richtiges anfangen, und so zeigt mir der Hausherr, wir man mit den Fingern aus Mehl und Wasser einen trockenen Teig kneten der dann in den Eintopf eingetunkt wird. Durch das rösten schmeckt das ganz OK , aber nicht gerade gourmetmäßig.
Dazu gibt's aus der ganz frischen gestampften Yak ! Butter leicht salziger Buttertee. Nix mit ranzig. Und der schmeckt mir wirklich.
Heute wird in diesem Haus eine tibetische Punja (hoffentlich schreibt man das auch so) abgehalten. Nach dem Frühstück schnippeln die Frauen weiter Gemüse, um die großen Töpfe zu füllen. Eigentlich will ich doch weiter ins Dorf, soll aber unbedingt in zwei, drei Stunden wieder vorbei kommen.....
Saboo hat zwischen kleinen Terrassenfelder mit Gerste, Kartoffeln und Gemüse ca. 50 Häuser. Dazu zwei Monastries, ein fast fertiges buddhistisches Ausbildungszentrum
und überall kleine Stupas. Yaks grasen die übrigen Gerstenstoppeln ab.
Frauen buddeln die letzten Kartoffeln aus und tragen die Getreidegarben zu den Dreschplätzen. Komme mit einem Mann ins Gespräch, der gerade seinen Kohl fertig geerntet hat. Wir sitzen im Schatten, und wie kann es nicht anders sein, trinken Tee. Weiter oben werden werden grüne Tomaten geerntet.... Natürlich schaue ich mir beide Monastries an, bevor es wieder zur Punja geht. Eine Punja ist eine buddhistische Zermonie, lasse ich mir erklären, bei der die Gläubigen von den Mönchen eine persönliche Belehrung bekommen (oder so ähnlich). Ein Gastgeber stellt sein Haus zur Verfügung und verköstigt die anderen Buddhisten. So kommen nach und nach alle Bewohner des Dorfes vorbei. Die Frauen meist in ihren wadenlagen schwarzen Filzkleidern. Im ersten Stock des Hauses ist eine kleiner Tempel eingerichtet worden und vier Mönche lesen ihre Mantras untermalt von Trommeln, Hörnern und Schellen und ihnen wunderbaren Gesang.
..oder sie belehren die eintreffenden Dorfbewohner.
Draußen geht es sehr locker weiter. Die Frauen bringen einen Gang nach den anderen des vorbereiteten Essens an die Gäste. Auf eine Gemüse-Nudelsuppe gibt es Reis mit zerlassener Butter gemischt mit Mandeln, Nüsse und getrocknete Aprikosen. Der Hauptgang ist dann Reis mit einer Fleischsoßen in der auch Eier gekocht wurden und natürlich Gemüse. Da mir immer besonders viel in die Schale gegeben wurde, muss ich beim letzen Gang wirklich passen. Zwei kleine Mädchen nehmen mich mit in das Butterlampen Häuschen im Garten und wir kümmern uns, daß die hunderten Butterlampen nicht verlöschen.
Die Mädchen ernten, huckepack auf mir, paar Äpfel vom Baum und wir sitzen später im Raum der Mönche und lauschen deren Mantras. Im Nachbarzimmer sitzen die Frauen und singen tibetische Lieder.
Ich bin so glücklich, dass mir die Tränen kommen.
und überall kleine Stupas. Yaks grasen die übrigen Gerstenstoppeln ab.
Frauen buddeln die letzten Kartoffeln aus und tragen die Getreidegarben zu den Dreschplätzen. Komme mit einem Mann ins Gespräch, der gerade seinen Kohl fertig geerntet hat. Wir sitzen im Schatten, und wie kann es nicht anders sein, trinken Tee. Weiter oben werden werden grüne Tomaten geerntet.... Natürlich schaue ich mir beide Monastries an, bevor es wieder zur Punja geht. Eine Punja ist eine buddhistische Zermonie, lasse ich mir erklären, bei der die Gläubigen von den Mönchen eine persönliche Belehrung bekommen (oder so ähnlich). Ein Gastgeber stellt sein Haus zur Verfügung und verköstigt die anderen Buddhisten. So kommen nach und nach alle Bewohner des Dorfes vorbei. Die Frauen meist in ihren wadenlagen schwarzen Filzkleidern. Im ersten Stock des Hauses ist eine kleiner Tempel eingerichtet worden und vier Mönche lesen ihre Mantras untermalt von Trommeln, Hörnern und Schellen und ihnen wunderbaren Gesang.
..oder sie belehren die eintreffenden Dorfbewohner.
Draußen geht es sehr locker weiter. Die Frauen bringen einen Gang nach den anderen des vorbereiteten Essens an die Gäste. Auf eine Gemüse-Nudelsuppe gibt es Reis mit zerlassener Butter gemischt mit Mandeln, Nüsse und getrocknete Aprikosen. Der Hauptgang ist dann Reis mit einer Fleischsoßen in der auch Eier gekocht wurden und natürlich Gemüse. Da mir immer besonders viel in die Schale gegeben wurde, muss ich beim letzen Gang wirklich passen. Zwei kleine Mädchen nehmen mich mit in das Butterlampen Häuschen im Garten und wir kümmern uns, daß die hunderten Butterlampen nicht verlöschen.
Die Mädchen ernten, huckepack auf mir, paar Äpfel vom Baum und wir sitzen später im Raum der Mönche und lauschen deren Mantras. Im Nachbarzimmer sitzen die Frauen und singen tibetische Lieder.
Ich bin so glücklich, dass mir die Tränen kommen.
Gegen sechs ist die Punja vorüberund die Mönche werden wieder in die Monastrie gebracht. Wir sitzen noch etwas zusammen, bevor ich mich auf den Rückweg nach Leh mache.
Der Inder mit dem ich in Keylong das Zimmer geteilt hatte fährt schon morgen früh imweiter Richtung Kaschmir. Schade, ist auch meine Route. Ich reserviere aber mein Bett im Schlafsaal für noch 3 weitere Nächte. Gestern war ein Australier mein Bettnachbar, der deutsch sprach da er ein Garmisch und Köln gearbeitet hat. Heute ist ein Amerikaner im Bett über mir eingezogen. Eine Bulgarin hat einen Kurs in einem Meditationzentrum gebucht und andere trekken einfach nur durch die Berge.
Muß unbedingt bei einem der Hostelgästen Sonnencreme schnorren. Sowas gibt's in Indien nicht und seit Tagen bremst keine einzigste Wolke die alles verbrennende UV Strahlung.
Jeder Tag auf meiner bisherigen Tour ist so übervoll mit Leben, daß ich inzwischen ganz froh bin, dieses auch für mich selbst im Blog festzuhalten.
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Do. 5 10. 2017
Der Fluß, der das Lehtal geformt hat ist der Indus. In der näheren
Umgebung gibt's nur eine Brücke darüber. Aber dahin zu kommen ist eine
ziemlich staubige Angelegenheit und gar nicht so einfach. Die Indien
Airforce, Bodentruppen und der Flughafen von Leh bilden Richtung Fluß eine
fast undurchdringliche Absperrung und so komme ich zu Fuß nur bis Spituk.
Ist ein ziemlich armes Dorf. Jedes Haus ist mit einer hohen Mauer aus
ungebranten Lehmsteinen umgeben und die meisten Häuser bestehen aus dem
gleichen Material. Durch den Ort zieht ein trockenes Flußbett und darin
etwa einen km um das Indus Fußbett schon etwas sehr wüstehaftes.
In Spituk gibt es ein tibetische Flüchtlingskinder-Dorf mit Schule in der
bis die Glocke zur Mittagspause ruft. Paar Minuten wird getobt, dann setzt
sich die Rasselbande in den Staub. Auf dem Speiseplan steht heute ein
hartgekochtes Ei. Und da ich auch auf dem Boden sitze, bekomme ich auch
Spituk hat auf einem Hügel eine ziemlich bekannte Monastrie. Für den
Aufstieg werde ich mit einem fantastischen Ausblick belohnt.
Überraschung ! In einem Internet Laden werde ich endlich meine Mails und
den Blog los. Mehr Bilder werde ich, wenn's mal WiFi im Hotel gibt nachliefern.
Hinter der Airforce gibt es endlich eine Lücke um in Richtung Leh zu
laufen. Über den Indus hab ich's heute nicht geschafft. Steife noch etwas
durch die Altstadt und laufe hoch zur Festung... Im Hostel zeigt das Navi
für heute 32km Fußmarsch an. Werde die nächsten Tagen etwas kürzer treten,
da mein Knie ziemlich schmerzt.
Zum Abendbrot gibt's 3 Äpfel und eine Banane.
Im Moment muß ich wirklich jeden Tag waschen, so staubig ist alles.
War am Busstand . Es gibt seit paar Tagen keinen Bus mehr nach Srinagar in
Kashmir. So werde ich übermorgen eine Shared Taxi bis Kargil, ungefähr der
halben Strecke bis Srinagar nehmen. Die Direktverbindungs Taxis von Leh
nach Srinagar (ca 500km) fahren nur Nachts und das will ich nicht.
PS: habe Sonnencreme bekommen, leider zu spät, bin ziemlich im Gesicht
verbrannt.
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Fr. 6.10.2017
Will es heute etwas ruhiger angehen. Bummle etwas durch die Stadt um etwas
später weiter aufzusteigen.
Leh hat eine richtige Touri-Straße zum shoppen, aber auch ein muslimisches
Viertel. Transparente auf arabisch und englisch über Märtyrer im Iraq und
Am Nachmittag erlebe ich das Freitsgsgebet in einer Moschee. Da die Moschee
schon voll ist, sind auch auf dem Platz davor Gebetsteppiche für die
Muslime ausgerollt.
Ich laufe durch die Gasse der Bäcker in der gleich 5 dieser ihre
Fladenbrote an den Kunden bringen. Probiere zwei der Konkurenten und sie
An einem Bach eine Hindu Familie in einem Lumpenzelt lebend, umgeben von
einen Berg aus tausende Plastikflaschen die sie als Lebensunterhalt
gesammelt hat. Manchmal möchte ich doch meinen Grundsatz niemals Geld zu
Ich treffe zwei Frauen, die Zement und Kies mit der Hand mischen um daraus
Betonziegel zu pressen. Ihr kleiner Engel sitzt wartend auf dem
Ziegelhaufen. Wir necken uns und verputzen zum Schluss meine Not Ration Kekse.
Über der Stadt ein Gürtel aus Pappeln und Weiden. Dazwischen Guesthäuser
und Häuser mit Gärten, Gompas und überall die großen Gebetsmühlen. Der
Staub und Lärm aus der Leh ist verschwunden, dafür kleine Bäche und
steinige Wiesen.
Ich erlebe wie zentnerschwere Steine, die in einem zukünftiges Feld liegen,
Bepflanzbare Boden ist kurz vor der absoluten Steingrenze ziemlich wertvoll.
Von der ferne sehe ich eine riesige Steinpyramide. Ist eine 600Jahre alte
Laufe, bis auch die letzte Straße aufhört und lasse mich zurück in die
Stadt treiben. Noch paar leichtgewichtige Souvenirs gekauft und am
Taxistand für morgen 10:00 einen Sitz nach Kargil reserviert. Die Pässe
nach Kashmir sollen noch mal richtig hoch gehen. Hab mir gleich den
Frontsitz im Taxi reserviert (grad mal 100rs mehr).
Schock, mein Hostel ist abgeschlossen und wie es aussieht alle Gäste weg.
Die Tel. Nr an der Tür hilft mir wenig. (Ausländer bekommen in Indien keine
SIM Karte). Paar Inder helfen mir mit ihnen Handy. "...will be back in 30
min..." . Unsere Passdaten müssen täglich zur Polizei gebracht werden und
die Behörden hatten heute Nachmittag einfach mal zugemacht. Als
Warteentschädigung gibt's Tee und Kekse und einen Plausch.
Die Ladhaker und Tibeter hier sind so angenehme Menschen. Werde sie, ihren
Buddhismus und Berge vermissen. Kann nur sagen "Yulley Ladhak" .
Waren heute nur 16km. Mein Knie meint aber "immer noch zu viel". Glaube
kaum, daß es durch die nächsten zwei Reisetage wieder fit wird. Grüble
schon über einen Plan B. Habe aber keine Lust auf Meer. Mal schauen.
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