Von Kaza nach Leh

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So. 1.10.2017
War um vier am Bus und fast alle anderen hatten eine Platzreservierung. Hab mich aber nicht vertreiben lassen. Und so ginge auch mit mir los.
War noch Mann aus Freiburg im Bus, der allein von Leh ins Spiti Tal getreckt ist und jetzt eine 50km Bus Abkürzung nahm. Respekt oder verrückt alleine auf 5000m zu laufen.
Die Busfahrt lief diesmal ohne Komplikationen und da die Sonne diesmal im Osten stand, zeigten die Berge ihre andere fotogene Seite.
Gegen elf waren wir schon in Gramphoo, dem südlichen Begin des Rothang.
Paar Taxis versuchten Passagiere nach Keylong abzufangen, ein Inder meinte aber es soll auch einen Bus geben und nach einer Stunde kam wirklich einer.
Das Chenab Tal ist richtig fruchtbar.
Die Bauern bringen auf Eseln ihre gerade geernteten Kartoffeln die Trucks dann über den Rothang schaffen. In die andere Richtung wird hauptsächlich Treibstoff gebracht. Ein riesiges runde Loch im Berg zeugt von dem Tunnelprojekt Richtung Manali. Ein 6000er schiebt seinen Gletscher majestätisch ins Tal.
Überall kleine Dörfer und auch die Straße ist noch in einem guten Zustand.
Dann Stau der sich nicht auflösen will. Nur 1km vor uns hat ein gerade abgegangener Bergsturz auf 100m die Straße 5m hoch verschüttet.
Das kann dauern auch wenn gerade ein Bagger gekommen ist, und wer weiß ob da nicht noch mehr runter kommt.? Langsam erkennen das alle und versuchen zu wenden. Da ich aber unbedingt nach Keylong will, riskiere ich, wie einige andere auch über den Felshaufen zu klettern. Noch bröckelt es ziemlich stark aus der Wand aber ich komme heil auf die andere Seite und so erreiche ich Kilong doch noch gegen fünf. Share ein Zimmer im Hotel direkt am Busstand mit einem Inder, der morgen auch nach Ladhak will. Er nutzt seinen Arbeitsurlaub von seinem Job in Dubai um es mal paar Tage kalt zu haben.
Früh gegen 5 soll ein Bus von irgendwo nach Leh hier vorbei kommen. In diesem Nest lohnt es sich wirklich nicht zu bleiben...
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Mo. 2.10.
Bad News
Der Rückweg über den Rothang bleibt fürs erste geschlossen.
Der angekündigte Bus kommt eventuell erst mit 3 Tagen Verspätung. Sind z.Zt. 4 Leute die hier fest kleben und versuchen uns irgendwie durch Leh durchzuschlagen.

Mo. 2.10.2017
Zu dem Inder und mir haben sich noch ein deutsch-österreichisches Pärchen gesellt, die auch den Bus nach Leh nehmen wollen. Langsam machen die Infos einen Sinn. Der Bus kommt aus Kaschmir über Ley nach Keylong und fährt wieder zurück nach Leh. So ist 5Uhr Abfahrzeit eher eine Vermutung. Also frieren und warten. Bald heißt es, der Bus kommt im laufe des Tages an und fährt erst morgen früh nach Leh. Dann der Bus hat mindestens drei Tage Verspätung. Der Rückweg nach Manali bleibt wegen des Erdrutsches ebenfalls gesperrt. Also zum Taxistand, ein Shared Taxi soll 10.000 bis 14.000rs kosten, aber keiner der Taxis will den Weg aufnehmen. Gegen Mittag geben wir es auf . Der Österreicher erinnert sich an einen Aushang bei einem Travelagent für Taxis nach Leh. Der Preis :2000 per Nase. Abfahrt Mitternacht. Will eigentlich keiner so richtig. Andere Option morgen früh 5:Uhr. Das wird es. Wir suchen uns noch für die kurze Nacht eine neue Unterkunft und ich bekomme das WiFi Passwort des Travelagent. Brauche fast 4Stunden um die Blogs und paar Bilder ins Netz zu stellen. Wird wieder mal 'ne kurze Nacht.

Di. 3.10.2017
Das Taxi kommt und wow, ein Toyota in der VW-Touran Klasse, also Platz satt und nach paar Minuten geht's es schon in die Dunkelheit.
An einer Polizeistation werden die Passdaten aufgenommen (was heute noch mehrfach geschieht) und so wie die Nacht langsam vergeht, tauchen die Berge auf aus dem dunkelm auf. Ca jede Stunde ein Zeltsiedlung entweder mit Straßenbauern oder als Versorgungspunk. Eine Frau erzählt uns, dass sie in 10 Tagen ihren Stand abbricht. Der Winter kommt und schon jetzt friert es jede Nacht.
Die Landschaft - was soll ich da beschreiben. Selbst die Fotos können das nicht wieder geben. Erst Granit Gebirge, später Sand- und Kalkstein und tief eingeschnitten aber auch weit auslaufende Flußtäler. Insgesamt ist die Straße aber viel besser als die ins Spitii Tal.

Konvois von Trucks schleichen sich in Schrittgeschwindigkeit über die Berge. Wir steigen auf 4300m und fahren mehrere Stunden auf dieser Höhe, bevor es dann über die 5000 geht. Unser Fahrer ist so müde, und da er heute Nacht die 12 Stunden Strecke wieder zurück muß, übernimmt der Inder das Lenkrad und der Fahrer schläft sofort auf der Rückbank ein. Vorher hat der Fahrer aber tatsächlich noch gefragt , ob wir für ihn etwas Hash hätten.
Am Nachmittag vor dem 5300m hohen Taglang Pass eine kilometerweite Hochebene mit Schafherden und Zeltdörfern.
So stelle ich mir auch Tibet vor.


Die Ebene hat aber auch das Millitär für sich entdeckt und so gibt's auf 5000m eine zweispurigen Asphaltstraße und überall Armeecamps.
Oben auf dem Pass kommt mit uns ein überglücklicher Spanier mit dem Fahrrad an. Er hat wie wir  die die über 5300m uns somit den zweithöchsten Pass der Erde erreicht.

Er will die Stecke: Spanien -Neuseeland in 600 Tagen bewältigen und hat heute seinen Gipfelpunkt erreicht. Es sind nicht nur dir 53kg Rad + Gepäck, die dünne Luft vervielfacht meine Hochachtung.

Nach 14 Stunden sind wir in Leh und ich checke in einem neuen Hostel für 4,50 inc. Frühstück ein. So sauber war's bisher nur in Sikkim. Duschen, Akkus laden und denn Blog eintippen.
Bin müde und kaputt. Meine Lippen sind durch die tagelange UV Strahlung aufgeplatzt und haben sich schmerzhaft entzündet. Das ganze Gesicht fühlt sich wie Pergamentpapier an. Ist aber alles nichts im Vergleich Glück den Himalaya so zu erleben...

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