Über den Rohthang Pass nach Kaza im Spiti Tal

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Der Bus macht nicht gerade den besten Eindruck als ich mich auf dem harten Fensterplatz einrichte. Bis Manali ist noch tiefste Nacht und erst hier steigen viele Fahrgäste zu. Beim Anstieg zum Rothang kommt die Sonne raus und vertreibt die Kälte. Auf halber Höhe die erste Rast für ein schnelles Frühstück. Mehrere Adler nutzen die beginnende Thermik und ohne einen Flügelschlag gewinnen sie schneller an Höhe als der Bus. Auf 4000m war vor 2Jahren alles eingeschneit. Heute stehen paar Rinder uns ein Yak auf dem wenigen Gras.
Doch das richtige Gebirge wird erst hinter dem Pass sichtbar. Der erste Gletscher liegt gleich vor uns und am Fuß der Gletscher- Wand liegen abgeerntete Terrassenfelder. Knapp 500m tiefer gabelt sich die Straße. Nach Nordwesten geht es (zZt noch asphaltierte ) Richtung Leh, nach Osten beginnt die Schotterpiste ins Spiti Tal. Wasserfälle stürzen herab und wo sie unsere Piste kreuzen, liegen anstelle des Schotter nur noch Felsbrocken.
Es ist dort eigentlich kein fahren mehr sondern ein abrutschen von einem Fels zum anderen. Immer wieder müssen die Fahrzeuge anhalten und Fahrer und Passagiere zu große Felsbrocken wegräumen oder die riesigen Löcher mit kleineren Steinen auffüllen.
Die überladenen Trucks zerstören das Provisorium meist gleich wieder.
Einige indische Kleinwagen Besitzer die sich den Weg zugetraut haben, erkennen ihren Fehler und stehen verzweifelt am Rand. Richtig gefährlich wird's aber erst wenn uns Trucks entgegen kommen. Wohin nur ausweichen? Auf 3300m dann ein Stau. Einem Truck ist in einer Unterspühlung an einem Wasserfall die Vorderfeder gebrochen. Mit Mühe gelingt es ihm, eine kleine Straßenlücke frei zu rangieren. Den meisten ist der lockere Belag am Abgrund dann aber doch zu gefährlich. Die es sich trauen werden mit Applaus bedacht. Inzwischen beginnt der Trucker die  Federblätter zu wechseln. Unglaublich, er hat einzelne Blätter als Ersatzteil mit. 2 1/2 h später ist der Truck wieder fahrtüchtig und auch unser Bus quält sich weiter.







Erst als wir das Flußtal erreicht haben, wird die Fahrt nicht mehr ganz so gefährlich. Je höher wir ins Tal kommen, desto trockener wird es. Auf meiner Seite sind zugeschneite Berge und weiter Gletscher zu sehen. In unserem Tal aber etwa 20 Grad. Es wird aber auch immer staubiger. Feiner Glimmersand lässt die Luft teilweise richtig spiegeln. Das Tal ist inzwischen  fast wüstenhaft aber die Piste befahrbarer.
Schon 50 , 60km Strecke liegen hinter uns aber immer noch keine menschliche Behausung. Dafür aber eine Landschaft, wie ich sie mir nie hätte vorstellen können. Irgendwann eine Zelt Karawanserei die Essen und Tee verkauft. Es ist schon um drei und der größte Teil der Piste bis Kaza und und noch ein viereinhalbtausender Pass liegen noch vor uns. Endlich beginnt der Weg wieder anzusteigen und auf dem Pass das erste Zeichen von Zivilisation. Eine Gompa und tausende von Gebetsfahnen. Natürlich Stop.

Es gibt wohl keinen, der Buddha jetzt nicht dankt.
Und ab geht es ins Spiti Tal. Noch 70 km und die ersten Dörfer im tibetischen Baustiel.
Unser nächster Stopp. Wir haben einen platten Reifen. Jetzt wird's sogar noch dunkel. Habe inzwischen trotzdem Vertrauen unseren Fahrer, daß er uns heil nach Kaza bringt.

Nach 16 Stunden ist Kaza erreicht. Die letzten paar km lag sowas wie Asphalt auf der Straße. Habe etwas Kopfschmerzen, ob von der Höhe oder wegen dem Geschüttel weiß ich nicht. Nehme bei einer Familie die Homestay anbietet eine Matratze im Dormit. Was für ein fantastischer Tag. Werde diese Tour wohl nicht so schnell vergessen und freue mich eigentlich schon auf den Rückweg.


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