Delhi


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Dieses Jahr hatte FINNAIR das Rennen um das günstigstes ticket gewonnen und so ging es über den unspektakulären Helsinkier Airport Vantaan nach Delhi.
 
Der Airbus landete pünktlich am frühen Morgen. Mit der Metro nach New Delhi und über die endlosen Fußgängerbrücke über die Gleise des Hauptbahnhofs  zur Main-Bazar Rd. Die Orientierung  kommt langsam wieder. Da ich wieder im Anoop schlafe, knalle ich den Rucksack nach einem km Fußmarsch  aufs Bett. T-shirt gewechselt und ab ins volle indische Leben.  Ich bin angekommen.
Bei den meist nur 10qm größen Wohnungen der hiesigen Bevölkerung spielt sich sowieso alles auf der verdreckten Straße ab.  Prompt sitze ich bei einer Familie mit beim Reisbrei zum Früstück.

Eine andere Frau klebt mit Lehmpampe ihre eigenen Götter an die Hauswand.


Später an der zentralen  Tourismus Info dann Erleichterung. Leh,  Kashmir und Nagaland brauchen kein Permit mehr . Auch Kaza nicht  (aber nur, wenn Anreise über den Rothang erfolgt).

Nachmittags ziehe ich Richtung ISBT (Interstate  Busterminal). Es gibt mehrere Semisleeper Busse von hier nach Manali (14 Stunden Fahrtzeit ). Heißt man kann die Beine ausstecken nur der Oberkörper liegt in Schräglage.


Ganz in der Nähe des Busterminal ist das Gath von Delhi.
Von den ca 80 öffentlichen Verbrennungsstellen lodern an ca die 20 Scheiterhaufen. Kinder und ledige werden direkt am verhüllten  Ufer des Jamuna verbrannt.
Und im  5-Minuten Takt kommen Krankenwagen mit neuen Toten. Hindu Glauben hin und her, für mich ist alles ziemlich bedrückend.

Flußaufwärts ist das Gebiet von aberhunderten Obdachlosen. Einzelne Organisationen teilen zwar an nicht endeten Schlangen Essen aus,
das nicht nur von den Armen angenommen wird.  Aber viele der Ärmsten, die zwischen Müll, Kot und stinkender Pisse irgendwo am Flussufer vegetieren, haben sich aber längst aufgegeben.

Gegen 19 Uhr stehe ich endlich unter der Dusche. Habe heute 7 Liter Wasser getrunken und musste nicht einmal . Heißt  es war eigentlich immer noch zu wenig.

Schnell noch den Blog getippt und jetzt wird endlich unter Ohrenstöpsel und bei auf den auf höchster Stufe dröhnenden Lüftern geschlafen. Ist schon wieder 23:00.


Frühstück spar ich mir und beginne heute meine Tour Richtung West. Häßliche 4 geschossigge Beton Wohnkollonien dicht an dicht dazwischen heruntergekommene Pflichtspielplätze. Das Abwasser aus den oberen Geschossen läuft aus den kaputten Röhren die Außenwände runter.
Weiter westlich ein kleiner Tempel. Der freundliche Guru hört sich die Probleme der Gläubigen an.  Neben dem Tempel zeigt mir ein Priester stolz ein kleines Zimmer, in dem Mahadma Gandhi eine Zeit gelebt hat.
Über den größten Stadtwald von Delhi komme ich in das Viertel der Textilhändler. Straßenzüge vollgestopft mit Jeans. Alles fest in den Händen der Sikhs.
Irgendwo am Straßenrand gibt einen Teller Reis + scharfes Gemüse zum Mittag. Auf dem Rückweg komme ich in einem Slum. Eine Horde Kinder schleust mich durch die  weniger als einen Meter breiten Gassen. Sind gleichzeitig die Kanalisation. Da die Kinder nicht in die staatlichen Schulen gehen unterrichtet ein Mädchen in einem 2x2m Verschlag an die zehn 8 bis 12 Jährige.
Wo die ganzen Bewohner schlafen? Selbst am Tag ist das einzigste Bett im Raum schon überbelegt.

Nicht weit des Slums direkt an einer Hauptstraße ein  Gipsy Zeltlager. Tiefer geht der Abstieg nicht mehr.

Irgendwo auf dem Heimweg in einem Stadtteil noch ein großes Hindi Fest. Der Zugang kontrolliert durch indische Polizei mit Maschinen Pistolen. Den vielleicht Tausend Feiernden  macht's aber  nichts aus.

Kurz bevor es dunkel wird, habe ich mein Hotel wieder gefunden.
Die Klamotten stehen im Staub und Schweiß.
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Habe mich heute früh entschlossen die laut Wetterbericht in den Bergen anziehende Regenfront  hier in Delhi auszusitzen.
Nur 500m von meiner Unterkunft liegt der Christliche Friedhof. Vielleicht gerade weil er so verwildert ist, eine Oase in der lärmgeplagten Stadt.
Vogel Gezwitscher und das gestreite eines Schwarm Sittige.
Als es anfängt auch hier zu regnen, mache ich mich zum Bangla Sahib Tempel auf. Es gibt Stellen, die man immer wieder besuchen kann und für mich ist der Sikh Tempel einer der Highlights Delhi.


So sitze ich fast 2h und lausche der nicht endeten Musik von 2 Harmoniums und einer Tabla. Der monotone Gesang dazu und der fehlender Schlaf hätten fast gewonnen.
... Laufe durch den erfrischenden Regen und komme in die Großküche, die täglich für all die Pilger und Besucher kocht.  Ich zwischen reihenweise 300l Kochtöpfen mit Dahl, Kichererbsen-Suppe und Reis. Eine Chabati Maschine schiebt die Fladenbrote direkt über die Gasflammen .



Esse mit den freiwilligen Helfern noch bevor die Tore zur Essensausgabe für alle geöffen werden
und je Durchgang  mehrere hundert hungrige Besucher die Speisesäle stürmen. Nur ein Viertel sind zwar Sikhs aber es gibt genug für alle und es ist top sauber.


Am Nachmittag kaufe ich noch ein Päckchen  Ariel. Heute Abend wird mein erster Waschtag.
...inzwischen schüttet es so, dass ich zum Wäsche spülen nur auf die Straße gehen müsste...
Irgend etwas stimmt mit meinem Teleobjektiv nicht. Es hat riesige Probleme den Fokus zu finden...

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Kommentare

  1. Hallo Papa,

    na da bin ich froh dass du trotz gestrichener Flüge gut angekommen bist. Wharscheinlich bist du außerdem der Erkältungswelle entkommen die mich überrollt hat.

    ... so viele Menschen: verrückt!

    Hab viel Spaß! Wir freuen uns auf mehr!
    Gruß T&A

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  2. PS: hihi... ich wollte mich hier mit meinem google Konto anmelden und dann fragt der mich nach dem Blogger-Namen?? so schnell wird man zum "ismiregal" :-)

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